An der schönen blauen Elbe

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Wir üben noch. Alles ist neu, weniges funktioniert. Vieles müssen wir probieren, etwa ein Bild in einen Text einfügen:

 

transgender study

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Arbeitstitel der kleinen Montage aus zwei Bleistiftzeichnungen: Transgender Beta (© Michael Vorwerk 2012). Ein denkbar aktuelles Thema, erst recht seit uns mit “The Danish Girl” aus dem Jahre 2015 ein Film zuteil geworden, der die Geschichte vom Manne erzählt, der lieber doch keiner wäre und den Versuch unternimmt, sich zur Frau umbauen zu lassen. Der findet statt in Dresden, dem die Bildregie einen verheißungsvoll rosigen Caspar-David-Friedrich-Morgenhimmel spendiert hatte und wo alle Menschen sehr zartfühlend sind und liebevoll ermutigend lächeln. Der Versuch einer genitalen Neugestaltung mißlingt indes, und das letal, weil die Chirurgie noch nicht soweit war und der Chirurg sich und seinem Geschäftsmodell (aus Eitelkeit?) zuviel zugetraut hatte. Der soeben zur Frau umgebaute Patient habe “viel Blut verloren”, so der Täter, der gerade einen Menschen zu Tode operiert hat, zur Ehefrau des Opfers, die nicht danach fragt, ob das vielleicht am offenbar klobigen Operationsverlauf liegen könnte (oder am depperten Drehbuch). Zum Trost für alle, die dafür empfänglich sind (anstatt entsetzt zu flüchten), gibt es an diesem Punkt des Melodrams das wehmütig süße Lächeln einer Sterbenden, die ohne OP zwar keine Frau geworden, aber – immerhin, immerhin – am Leben (wenn auch als Mann, nun gut) geblieben wäre. So aber lautet die Moral des auch dank tonnenweiser Marzipanbeigabe in Gestalt der Begleitmusik nicht ganz leicht erträglichen Rührstückes: Lever dood as Mann, nöch.

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