And this Year´s Ignorance Award goes to: Mr. Marc Zuckerberg

Faz.net berichtet am 08.12.2016, ein Beitrag des Titanic-Chefredakteurs Tim Wolff auf facebook sei gesperrt worden. Wolff  hatte zum Thema „Frauenbild der Flüchtlinge“ lt. Bild-Zeitung wie auch zu dem der Bild-Zeitung selbst ausgewählte wie prägnante Beispiele präsentiert, was die Bild-typische Wiedergabe weiblicher Leiblichkeiten zwangsläufig einschloß. Das ging weit über Marc Zuckerbergs algorithmisch definierten Horizont hinaus und gab ihm den Tastaturbefehl ein, den er vielleicht am besten beherrscht: Alt/Entf.

Zuckerberg begann seine beachtliche Karriere im Studentenalter mit einer kleinen online-Plattform namens facemash, die ihre Teilnehmer zur Bewertung anderer Teilnehmer einlud, dies per retardiertem Sprachgebrauch („Hot or not?“), und jene damit übrigens zu Objekten machte.Was nicht wenige veranlaßt haben soll, vor allem die Oberweiten ihrer Mitstudentinnen zu fotografieren und auf diesem Wege Tittenschau und -bewertung zu betreiben.

An die Stelle pubertärer Dranghaftigkeiten ist mittlerweile deren Pendant getreten: die puritanische Anmaßung. Wie bekannt, wurde ein ikonenhaftes Photo des 20. Jahrhunderts bei facebook zeitweise blockiert. Es zeigt jenes kleine Mädchen, das vor einem Angriff amerikanischer Jagdbomber auf sein vietnamesisches Heimatdorf zu flüchten versucht und dabei der Kamera des Kriegsreporters entgegenläuft, schreiend und weinend vor Entsetzen und vor Schmerz, da ihm die Befreier mittels Napalm großflächige Hautverbrennungen beigebracht haben. Es bedurfte des massiven Protestes tausender Nutzer der zweifelhaften Unternehmung namens facebook, unter anderem des Herausgebers der norwegischen Zeitung Aftenposten, um Herrn Zuckerberg und seiner Entourage Umstände nahezubringen, die den allermeisten Zeitgenossen bekannt sind, selbst denen, die bestenfalls mittleren Kenntnisstand in Dingen der Zeitgeschichte haben.

Vom Vietnamkrieg, von Napalm und den oft kindlichen Opfern US-amerikanischer Bestialitäten (unter anderem) in Vietnam hatte der weltweit gefeierte Jung-Unternehmer offenbar noch nie gehört. Einen Anblick, komponiert aus den Elementen: Mensch, weiblich, neun Jahre alt, unbekleidet, schreiend und weinend und en face fotografiert, mochte er sich in algorithmischer Beschränktheit nur als pädophile Wichsvorlage vorstellen.

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